Kollegiale Fachberatung

Wir bieten kollegiale Beratung für (Fach-) Kolleg*innen und Multiplikator*innen an, die in ihrem beruflichen Kontext mit Mädchen* oder Frauen* arbeiten, deren Suchtmittelkonsum oder Essverhalten als kritisch eingeschätzt werden kann oder die bereits ein Suchtproblem / eine Essstörung entwickelt haben.

Mögliche Themen bzw. Inhalte:

  • Stärkung der Wahrnehmung von Suchtgefährdung bzw. Essstörungen
  • Informationen über Suchtmittel und deren Wirkungsweisen
  • Erweiterung der Handlungskompetenz im direkten Umgang mit Sucht sowie Essstörungen
  • Vermittlung von Hintergrundwissen zu mädchen*- bzw. frauen*spezifischen Aspekten von Sucht und Abhängigkeit
  • Beratung über weiterführende Hilfen

Vorträge, Workshops und Fortbildungen

Ausgehend von unserem thematischen Schwerpunkt „Frauen* und Sucht“ bieten wir vielfältige Vorträge, Workshops und Fortbildungen an. Nachfolgend finden Sie einen Auszug aus unserem Themenangebot.

Gerne können Sie uns auch zu anderen frauen*- und suchtspezifischen Themen für Fachberatungen, Fortbildungen, Workshops und Vorträge anfragen.
Kosten, Inhalte und Dauer jeweils nach Absprache.

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

Mögliche Themen / Inhalte:

Frauen* und Sucht

Regine Lehnig (Dipl. Sozialarbeiterin, Suchttherapeutin VDR, Gestalttherapeutin)

Suchtkrankheit ist geprägt von den Lebensbedingungen derjenigen, die zum Suchtmittel greifen. Sie ist geprägt von der weiblichen Lebenswelt, auf deren Hintergrund sie stattfindet. Und neben all den vielen Faktoren, die dabei einfließen, wird bei dieser Betrachtungsweise deutlich – Sucht ist geschlechtsspezifisch, in ihren Mustern abhängig vom sozialen Geschlecht. In der jeweiligen Veranstaltung wird dies differenziert betrachtet.

Essstörungen im weiblichen* Lebenszusammenhang

Anja Schubert (Dipl. Sozialpädagogin, Systemische Therapeutin, Traumapädagogin)

Der deutlich überwiegende Teil der von Essstörungen Betroffenen sind Mädchen* und junge Frauen* – eine Tatsache, die im besonderen Maße deutlich macht, dass
Essstörungen nicht geschlechtsneutral, sondern aus dem weiblichen* Lebenszusammenhang heraus betrachtet werden müssen.
In der jeweiligen Veranstaltung werden u. a. die Erscheinungsformen von Essstörungen sowie deren mögliche Ursachen unter frauen*spezifischen Gesichtspunkten beleuchtet und Behandlungsansätze aufgezeigt.

Frauen*, Sucht und Trauma

Anja Schubert (Dipl. Sozialpädagogin, Systemische Therapeutin, Traumapädagogin)

Ein Großteil der Frauen* mit abhängigen Verhaltensweisen haben in ihrem Leben sehr belastende, traumatische Erfahrungen gemacht. Häufig handelt es sich dabei um Erlebnisse sexueller, körperlicher oder seelischer Gewalt, die so gravierend waren, dass die Auswirkungen auf das alltägliche Leben auch Jahre danach noch erheblich sind.
Substanzkonsum und andere abhängige Verhaltensweisen können dann eine kurzfristige Bewältigungsstrategie im Sinne einer Selbstmedikation sein, um die Folgen dieser Erlebnisse auszuhalten und sich vor den überwältigenden Gefühlen der Angst, Ohnmacht und Hilflosigkeit zu schützen.

In der jeweiligen Veranstaltung werden wir der Frage nachgehen, wie Sucht und Trauma zusammenhängen, sich oftmals wechselseitig bedingen und welch besonderen Unterstützungsbedarf die Betroffenen haben.

Medikamentenabhängigkeit im Kontext weiblicher* Lebenswelten

Marion Schöndienst (Sozialarbeiterin (B.A.), Suchttherapeutin (DRV))

Die Medikamentenabhängigkeit gehört zu den am schwierigsten durchschaubaren und wenig konkret erfassbaren Suchtformen. Denn die Übergänge zwischen einer bestimmungsgemäßen, ärztlich verordneten Medikamenteneinnahme, Nebenwirkungen im Verlauf, sowie Missbrauch und Abhängigkeit sind fließend.
Suchtgefährdende Medikamente sind vor allem Schmerz-, Schlaf- und Beruhigungsmittel, aber auch Abführ- und Anregungsmittel sowie Appetitzügler. Oftmals werden die Medikamente ohne vorherige Aufklärung verschrieben und nicht über die Suchtgefahren aufgeklärt.
In der jeweiligen Veranstaltung werden wir darauf eingehen, welche Medikamente abhängig machen und warum. Außerdem beschäftigen wir uns damit, warum Medikamentenabhängigkeit oft als weibliche* Sucht bezeichnet wird und was das mit weiblichen* Lebenswelten zu tun hat.

Der Zusammenhang von Suchtmittelkonsum und Gewalterfahrungen bei Frauen*

Violeta Hristova-Mintcheva (Dipl. Psychologin, Psychodrama-Therapeutin)

In der jeweiligen Veranstaltung wird der Zusammenhang von Suchtmittelkonsum und Gewalterfahrungen besprochen. Dabei werden folgende Fragen näher betrachtet:
Welche Formen von Gewalt gibt es?
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Sucht und Gewalt?
In welcher Weise sind besonders suchtmittelabhängige Frauen* von Gewalt betroffen?
Was für Möglichkeiten gibt es aus der Gewaltspirale auszusteigen?

Bei Interesse kann auf die kulturspezifischen Aspekte vom Konstrukt „Gewalt“ eingegangen werden.

Sucht und Migration – Kulturelle Hintergründe und Behandlungsmöglichkeiten

Violeta Hristova-Mintcheva (Dipl. Psychologin, Psychodrama-Therapeutin)

Jede Kultur zeichnet sich u. a. auch durch den Umgang mit Genussmitteln und dessen Reglementierung aus. Die kulturbedingten Zuschreibungen und Erklärungsmodelle können großen Einfluss auf den Verlauf einer Suchterkrankung haben, zumal sie auch das Verhalten bei der Hilfesuche bzw. Ablehnung von Hilfsangeboten bestimmen.
Eine Migrationssituation bedeutet im Allgemeinen eine Konfrontation mit kultureller Heterogenität, welche zu Verunsicherung und Destabilisierung der eigenen persönlichen Integrität führen kann. Selbstverständlich ist die Migration als solche kein Grund für eine Suchtentwicklung, dennoch können dadurch auch Begünstigungen für eine Suchtentwicklung entstehen.
Bei der Arbeit mit Migrantinnen* ist es daher wichtig, dass sowohl kulturelle Hintergründe, wie auch die Spezifika der Migrationserfahrungen berücksichtigt werden. Die Behandlung kann durch eine Vielfalt an Methoden (kultursensibel oder auch muttersprachlich) positiv beeinflusst werden.

Illegale Substanzen – Wirkung, Konsummotive und Abhängigkeitspotential bei Frauen*

Marion Schöndienst (Sozialarbeiterin (B.A.), Suchttherapeutin (DRV))

Illegaler Substanzkonsum ist weit verbreitet und zieht sich durch alle Schichten unserer Gesellschaft. Opioide, Amphetamine, MDMA, LSD, aber auch sedierende Medikamente, wie Xanax oder Tilidin zählen zu illegalen Substanzen. Sie werden aufgrund ihrer stimulierenden, sedierenden oder halluzinogenen Wirkung aus den unterschiedlichsten Gründen konsumiert, sei es, um drei Tage lang (durch-)feiern zu können, sich bei aufkommenden Panikattacken zu beruhigen oder aus Neugier, um andere Welten zu erkunden.

In der jeweiligen Veranstaltung werden wir darauf eingehen, wie die Wirkung, Nebenwirkung, Gefährdung und das Abhängigkeitspotential der Substanzen sich zeigt und uns auch rechtliche Hintergründe anschauen. Außerdem beschäftigen wir uns damit, wie der Konsum illegaler Substanzen im Kontext weiblicher* Lebenswelten betrachtet werden muss.

Kinder suchtkranker Eltern

Stefanie Teichmann (Sozialpädagogin (B.A.), Systemische Beraterin)

Fast jedes sechste Kind wächst mit einem suchtkranken Elternteil auf. Kinder aus suchtkranken Familien haben ein erhöhtes Risiko psychosoziale Belastungen ausgesetzt zu sein und ein höheres Risiko selbst eine Suchterkrankung zu entwickeln. Die Herausforderungen, denen diese Kinder und deren Eltern gegenüberstehen, gilt es zu erkennen und gezielt Unterstützung anzubieten.

Wir stellen uns also die Fragen: Wie erkennen wir ein betroffenes Kind? Welche Auswirkungen kann Sucht auf die Kinder haben? Und wie können wir die Eltern und Kinder unterstützen?

Ihr Weg zu uns

Sie können gerne telefonisch oder per E-Mail mit uns Kontakt aufnehmen. Für den Erstkontakt nutzen Sie bitte unsere Offene Sprechzeit (persönliches Gespräch), dienstags um 17 Uhr oder unsere telefonische Sprechzeit, donnerstags von 10:30-11:30 Uhr.

LAGAYA e.V.
Frauen-Sucht-Beratungsstelle
Neckarstraße 227
70190 Stuttgart

Wegbeschreibung

E-Mail: beratungsstelle[at]lagaya.de

Telefon: 0711 – 640 54 90

Telefonzeiten:
Montag bis Freitag:
10:30-12:30 Uhr

Dienstag und Donnerstag:
15:00-17:00 Uhr